Tag 4
Auch diese Nacht schlafen wir tief und fest. Um sieben Uhr ist Zeit fürs Frühstück. Wir sind jetzt so weit und essen Curry und Co. mit den Händen. In der Anlage findet zeitgleich ein Fotoshooting statt. Ein Mädchen wird prächtig gestylt mit wunderschönem Sari und Henna bemalt von einem ganzen Team an Fotografen abgelichtet. Ob sie 13 oder 18 Jahre alt ist bleibt bis zum Schluss unklar. Jeder meint etwas anderes von der Mutter gehört zu haben, die mit ihrer Tochter in der Schweiz wohnt. Auf jeden Fall etwas ganz Besonderes. Gegen 8.30 Uhr startet der Großteil unserer Reisegruppe mit dem Bus nach Jaffna Stadt, der zweitgrößten Stadt Sri Lankas mit 200.000 Einwohnern. Anton zeigt uns auf dem Markt kurz einige Stände und wir kosten frisch für uns aufgeschnittene Jackfruit. Sehr lecker! Anschließend werden wir "los gelassen". Treffpunkt in einer Stunde wieder am Bus. In zwei Grüppchen aufgeteilt starten wir unseren Bummel durch die Stadt. Eine kleine Herausforderung bei Linksverkehr mit wilden Spurwechseln zwischen all den Motorrädern, Bussen und Tuk Tuks heil voran und über die Straße zu kommen. Allerdings merkt man schon, dass die Einheimischen auf uns mehr Rücksicht nehmen, als aufeinander. Wahrscheinlich wollen sie die einzigen Touristen der Stadt erhalten ;D
Das Treiben in der Stadt zu beobachten ist
beeindruckend. Auch wenn die Sauberkeit natürlich stark gewöhnungsbedüftig ist.
Überall spielt Musik und durch die Motoren, Räucherstäbchen und Verbrennung von
Kokosnüssen zur Segnung der Geschäfte entsteht ein starker Geruch. Ein
Highlight für unsere Truppe war die Kuh, die sehensüchtig blickend am Eingang
eines Geschäftes stand. Vielleicht eine kaufsüchtige wiedergeborene Frau?
Zurück im Hotel haben wir noch zwei Stunden
Freizeit bis zum Mittagessen. Wir schwimmen kurz ein paar Runden im warmen Pool
und trinken ein Glas frisch gepressten Papayasaft. Nach dem Mittagessen kommen
wir nach zehn Minuten Busfahrt an einer Heilquelle an. Auf dem Weg zur Quelle
stoppen wir an der Statue des großen Hannuman für ein schnelles Foto. Sonja
merkt an: wia san scho wie die Chinesen. Nur wenige trauen sich in die Quelle,
deren Wasser nicht den saubersten Eindruck macht, zumindest bis zum Knie. Bis
wir beim Point Pedro, dem nördlichsten Punkt Sri Lankas ankommen, halten wir
noch bei diversen Tempeln und Bodhibäumen. Wir haben aufgegeben uns die Namen
diese Stätten merken zu wollen, es sind zu viele. Allen gleich ist die bunte
Bemalung, die in unseren Augen immer ein Tick zu viel bzw. zu grell ist, was
die Farben angeht.
Was uns definitiv auffällt ist die
Tatsache, dass wir im Norden des Landes um Jaffna die einzigen Touristen weit
und breit sind. Nirgends ist es überlaufen- wenn auch viele heilige Stätten
durchaus sehr gut besucht sind durch Pilger von Nah und Fern. Andernorts mischt
sich zumindest ab und an mal ein Tourist dazu. Hier im Norden merkt man zudem
die geografische Nähe zu Indien. Alles ist bunter, lauter und dreckiger und die
Dichte an Kühen, die quer durch die Stadt laufen ist am größten bislang. Die Frauen
tragen zudem meist Saris. Einen Zwischenstopp legen wir noch bei der Jaffna
Bibliothek ein, die im Krieg 1981 zerstört wurde, genauso wie die in ihr
gelagertern alten Manuskripte und Bücher. Von außen sieht sie super aus, von
innen ist sie altertümlich – die Zeit scheint still gestanden zu sein hier.
Den Sonnenuntergang gegen 18 Uhr genießen
wir an der alten holländischen Festung von Jaffna, die aus dem 17 Jahrhundert
stammt. Die Festung wurde im Laufe der Zeit u.a. von den Briten erobert und im Bürgerkrieg
am 01.06.1981 größtenteils zerstört. Das weitläufige Gelände macht trotzdem etwas
her. Und hier wird definitiv die Wirtschaft angekurbelt! Einheimische zahlen
für den Eintritt 60 und Touristen 1500 Rupien. Für uns recht spät erreichen wir
das Hotel. Das Abendessen beginnt für uns heute erst um 19.30 Uhr. Die
Singalesen essen traditionell allerdings ohnehin viel später als die Deutschen.
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