Tag 9
Fünf Uhr Morgens: der Wecker klingelt heute besonders früh, denn wir fahren zum Löwenfelsen. Also haben wir bereits am Abend zuvor alle Sachen bereit gelegt, damit wir pünktlich um halb sechs losfahren können. Noch ist alles dunkel und es sind kaum Menschen unterwegs.
Nach 25 Minuten sind wir da. Aber nicht alleine. Der Löwenfelsen gehört immerhin zu DEN Sehenswürdigkeiten des Landes. Die komplette Anlage ist unglaublich und erst von oben erkennt man wie weitläufig und fortgeschritten die Zivilisation damals war. Auf dem Plateau des Felsens sind Paläste, ein Schwimmbad, Brunnen und und und- noch ziemlich gut erhalten. Das Beste ist aber der fantastische 360 Grad Blick auf saftig grünen Urwald, in der Ferne die Silhouette von Bergen, Stauseen, weiße Buddha-Statuen... Wir sind begeistert! Ein absolutes Highlight der Reise.
Als es neun Uhr ist sind wir bereits wieder auf dem Parkplatz angelangt, bevor die Besuchermassen kommen und es auch merklich heißer und somit auch anstrengender wird.
Eine interessante Anekdote gibt es noch zum Löwenfelsen. Auf halbem Weg zum Bergplateau kommt man auf ein vorgelagerte Plateau, an dem zwei mächtige Löwenpranken den Aufstieg zum Gipfel markieren. Links im Felsen erkennen wir zahlreiche Wespennester, die riesig sind und sich scheinbar bewegen. Wir erfahren, dass es sich auch hier um wilde Wespen handelt, die bei zu großer Lautstärke zum Angriff übergehen. Deshalb ist auch ein Unterschlupf mit engmaschigem Netz errichtet, denn Chinesen sind bereits angegriffen worden. Wir wissen ja, wie rücksichtsvoll und leise solche Gruppen meist sind.
Als wir wieder zurück im Hotel sind erfrischen wir uns und gehen zum Frühstücken, wo uns wieder einmal eine reichhaltige Auswahl unterschiedlichster Speisen erwartet. Um unsere Körper etwas zu regenerieren fahren wir im Anschluss in ein Ayurveda Retreat, wo wir mit Öl und entspannender Musik nach der alten Lehre durchgeknetet werden. Bein/Fußmassage oder Kopf/Nacken Massage.
Gestärkt, entspannt und ausgeruht - denn im Anschluss haben wir gut zwei Stunden zum Relaxen - fahren wir in den nahegelegen Nationalpark, wo wir auf die Suche nach wilden Elefanten und Co. machen. Gestern, als wir von unserer Tour aus Pollonaruwa zum Hotel zurück gefahren sind, haben wir bereits einen riesigen Wildelefanten direkt am Straßenrand gesehen. Immer wieder ein unglaubliches Bild. Die Einheimischen leben hier sozusagen Tür an Tür mit den gefährlichen Tieren, die gerne in die Reisfelder, Bananenanbaugebiete und Dörfer der Bauern einfallen. Von den Elektrozäunen um den Nationalpark lassen sich die Dickhäuter natürlich nicht abhalten. Allerdings dringen auch die Menschen immer mehr in das Habitat der grauen Riesen ein, so dass es zwangsläufig zu einem Konflikt kommen muss, der auf lange Sicht für das Tier schlecht ausgehen wird.
Der Safariausflug am Nachmittag verläuft jedoch anders als gedacht. Beim Start im Hotel sind wir noch guter Dinge....
Doch bereits vor dem Eingang des Parks stehen Dutzende Jeeps. Als wir durch den Eingang fahren steht eine weitere Armada an Fahrzeugen. Wir warten dann ganze zwei Stunden Jeep an Jeep darauf, dass es los gehen kann. Es gibt nur eine offene Verkaufsstelle und die Schlange ist riesig.
Die ersten zwanzig Minuten fahren wir in einer Jeep Kolonne durch den Park. Blanker Horror- gerade im Vergleich mit unseren letzten Safarierfahrungen in Namibia und Botswana. Als wir dann endlich die erste Abzweigung nehmen fährt sich zuerst das Fahrzeug unmittelbar vor uns in einem Schlammtümpel fest, dann platzt bei dem zweiten Fahrzeug unserer Reisegruppe, direkt hinter uns fahren der linke Hinterreifen. Hierdurch geht ein Großteil unserer Zeit im Park drauf. Naja, sowas kann immer Mal passieren. Und dann haben wir doch noch einige wirklich tolle Exemplare Elefanten gesehen. Klasse. Man muss aber sagen, dass die Safari in den Minneriya Nationalpark wenig mit dem zu tun hatte, was wir uns erhofft hatten. Es war eher eine Off-Road Fahrt mit dem Jeep Hügel auf und ab durch tiefe Matschgräben. Was durchaus auch Spaß gemacht hat.... Allerdings verbrachten wir die meiste Zeit mit Warten oder bei sich stauenden Fahrzeugen. Sobald eine Fahrt besser möglich war wurde durch den Park geheizt. Die Jagd der Fahrer und Touristen auf die Tiere ist schrecklich und voyeuristisch. Alle fahren dem Hintermann nach und entspannte Beobachtung der Natur mit "natürlichen" Tiersichtungen ist unter diesen Rahmenbedingungen gar nicht möglich.
Soll man so etwas unterstützen?




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