Tag 6
Tag sechs ist angebrochen: geplant war ein gechillter Tag am Meer, doch dann kommt er anders. Bei unserer Schnorcheltour sieht Timo einen kleinen Riffhai. Wie toll. So geschmeidig und schnell wie er vor der Taucherbrille aufgetaucht ist, war er auch wieder weg. Ein schöner Vormittag geht so zu Ende. Um der prallen Mittagssonne zu entgehen entspannen wir ein wenig in unserem gekühlten Zimmer. Als Lena die zum Trocknen aufgehängten Badesachen von der Terrasse holen weil, werden wir von anderen unserer Reisegruppe, die in den Bungalows nebenan wohnen, aufgeregt darüber informiert, dass sie eine Schlange gesichtet haben.
Gemeinsam bestaunen wir die Brillenschlange/Kobra, die sich wohl verirrt hat. Sie stellt sich immer wieder auf und zeigt ihre wunderschöne Zeichnung am Nacken. Anscheinend ist sie von Bungalow zu Bungalow gekrochen, um hineinzukommen. Die Spuren kann man direkt vor der Terrasse klar im Sand erkennen. Nach und nach eilen immer mehr Hotelangestellten herbei. So oft scheint es sowas hier auch nicht zu geben. Denn länger wird spekuliert, wie jetzt am Besten vorgegangen wird. Mit vereinten Kräften wird zunächst ein Mülleimer über die Schlange gestülpt und sie dann mit einer runden Platte, die nach einigen Minuten organisiert wurde, gewendet und weggetragen. Schon irre so ein gefährliches Tier zu sehen hier mitten in der Anlage. Nach unserer Schlangenbegegnung in Afrika nun schon die zweite hintereinander. Jedoch diesmal potentiell tödlich für Menschen. Christian aus der Reisegruppe hat fantastische Bilder geschossen mit seiner Spiegelreflexkamera.
Den Rest des Nachmittags verbringen wir im Schatten am Strand und lesen. Zum Tagesschluss spazieren wir noch an Strand zu Fischern, die bereits heute morgen ein großes Netz ausgeworfen haben. Dieses ziehen sie jetzt mit reiner Muskelkraft an Land. Das dauert und ist unheimlich kräftezehrend. Die Fischer sind sowieso schon unglaublich schmal, man sieht ihnen an, dass sie im wahrsten Sinne ums Überleben kämpfen. Als sie das Netz endlich an Land gezogen haben fällt der Fang alles andere als üppig aus. Fünf Königsmakrelen, ein paar kleine Tubentintenfische, eine Schildkröte, die aber zum Glück wieder ins Meer gelassen wird und der Rest v.a. kleine bis sehr kleine Fische. Man fragt sich wirklich, wie so viele Menschen - es waren 24 am Fang beteiligte- hiervon auch nur annähernd satt werden sollen. Während wir am Abend wohl wieder ein üppiges Buffet haben und uns die Bäuche vollschlagen.
Am Horizont hat sich derweilen bereits eine breite, immer dunkler werdende Wolkenfront gebildet. Als wir die halbe Strecke zurückgelaufen sind, fängt es auf einmal an zu regnen. Und zwar so richtig. Jetzt heißt es die Handys möglichst gut vor dem Regen zu schützen und einen Sprint zum Hotel einzulegen. treffen Strand runter zum Hotel. Timo ist von von oben bis unten komplett durchweicht als er am Bungalow ankommt 😄. Die anderen sind bestimmt noch nasser geworden. Durch den Regen und das einsetzende Gewitter findet unser Abendessen heute leider nicht unter freiem Himmel statt, so wie gestern. Es gibt eine sehr große Auswahl an lokalen, asiatischen und internationalen Speisen, die durchaus auch eine Schärfe haben. Und so geht ein weiterer Tag langsam dem Ende entgegen. Viel ist passiert: wir haben viele Tiere gesehen, relaxen können und wieder einmal vor Augen geführt bekommen, dass wir reich sind und ohne jegliche existenziellen Ängste.








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