Tag 15

Sri Lanka: das Land der Pfauen, Straßenhunde und Wildtiere. Auf unserer Reise haben wir so viele Straßenhunde wie noch in keinem anderen von uns bereisten Land gesehen. Sie sind allesamt total friedlich, bellen nicht und sind meist in einem nicht ganz so gesunden Zustand. Sie liegen meist entspannt auf der Teerstraße oder am Straßenrand und zucken noch nicht einmal, wenn ein großer Bus nur wenige Zentimeter an ihnen vorbeifährt. Auch Pfauen gibt es auf der Perle des Indischen Ozeans en Masse. Als wir heute morgen den Vorhang unseres Hotelzimmers zurück schieben kommt gerade ein männliches Exemplar direkt herangeflogen und pickt genüsslich auf dem frisch gewässertem Rasen. Auch im Buddhismus spielt der Pfau eine wichtige Rolle und steht vor allem in Verbindung mit der grünen Farbe für Glück. Den Pfauen sehen wir auch zu genüge als Schmucktiere auf der großen Tempelanlage in Kataragama, die wir heute morgen besuchen. 






Der weitläufige Komplex hat in seinem Inneren drei Tempel buddhistischer und hinduistischer Gottheiten, einen heiligen Bodhibaum und natürlich die meist schlicht gehaltenen Buddhastatuen sowie die im Gegensatz dazu kitschig wirkenden Hindugottheiten. Als wir vor dem heiligen Bohdibaum stehen spricht uns eine Einheimische an und schickt Timo eine Treppe nach oben, wo bereits einige Singhalesen sich einen Segen und ein weißes Armband abholen. Auch Timo darf teils des Rituals sein. Lena unterhält sich derweil noch etwas mit der Frau. Frauen dürfen nicht nach oben. Nur Kinder bzw. Mädchen bis zum 12. Lebensjahr. Gibt es eigentlich eine Religion, wo Frauen wirklich gleichgestellt sind? Auf der gleichen Anlage bekommen wir dann noch einen hinduistischen weißen Punkt auf die Stirn und von Pilgern, die Obst als Opfergabe gebracht haben, frisches Obst. Denn die Opfergaben können von den Göttern nur gerochen werden, aber nicht gegessen. Die Einheimischen sind wie immer sehr nett zu uns und freuen sich, dass wir da sind. Niemand sieht uns schräg an oder missfällt es, dass wir fleißig Bilder machen. Auf dem Rückweg zum Bus laufen wir noch durch knietiefes Wasser, in dem sich Pilger auch Waschen. Zudem kaufen wir noch ein kleines Souvenir, einen Ständer mit zwei Schälchen, in den Öl verbrannt wird und das wir bereits in mehreren Hotels gesehen und als Willkommensritual benutzt haben. Zudem gibt's noch gut riechende Räucherstäbchen aus Sandelholz. Die  Temperatur ist nun bereits deutlich über dreißig Grad und das bloße Herumstehen treibt  einem bereits den Schweiß aus  allen Poren. Als wir mit dem Bus Richtung Küste fahren,  klettert das Thermometer sogar auf vierzig Grad. Ganz typisch für diese Region, in der es laut Anton ganzjährig so heiß ist. Die kommenden vier Stunden fahren wir wieder an Reisfeldern vorbei, durch kleine Dörfer und an einer Art Geisterstadt, die von der  alten sri lankelischen Regierung angefangen wurde zu bauen, aber nie fertig gestellt wurde. Erstmals fahren wir auch auf einer breiten Autobahn, auf der zur Abwechslung mal nicht so viel Verkehr herrscht. An einem großen See halten wir an, da wir schon aus der Ferne sehr viele Flughunde sehen, die zu hunderten in den alten, knorrigen Ästen der Bäume hängen. 




Wir haben zwar bereits auf den Seychellen Flughunde beobachtet und mehr über sie erfahren, aber in solch großer Anzahl noch nie erlebt. Zu Mittag stärken wir uns mit einer frischen, orangefarbenen Kokosnuss, die wir am Straßenrand für gerade einmal 150 Rupien - nicht Mal fünfzig Cent-bekommen. Nachdem wir das Kokoswasser getrunken haben kratzen wir das frische und noch weiche Fruchtfleisch mit einem Teil der Kokosnuss aus, die uns der Verkäufer zuvor halbiert hatte. Mega lecker und bei den Temperaturen sehr erfrischend. Weiter geht's!

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