Tag 12

Auf diesen Tag haben wir uns schon gefreut. Heute geht es mit dem Zug von Kandy nach Nuwara Eliya. Eine der schönsten Zugstrecken der Welt. Es gibt 1 Klasse Abteile, mit geschlossenen Fenstern, Klimaanlage und Fernsehen. In der zweiten Klasse gibt es diese Annehmlichkeiten nicht, dafür kann man Fenster und manchmal auch Türen öffnen. Die Schaffner erlauben das Öffnen der Türen jedoch nicht immer, da schon häufiger Unfälle passiert sind, weil Touristen sich für Selfies weit aus der Türe rausgehängt haben und heran nahende Brücken oder Tunnel übersehen. 




Außerdem gibt es noch die einfache Holzklasse. Wir haben die Plätze H19&20 im 2. Klasse Abteil. Und wir haben Glück, wir haben offene Türen. Unser Zug rollt um 9.20 Uhr in den Bahnhof ein und startet um 9.46 Uhr. Ab geht's!


Nach wenigen Minuten tauschen wir Plätze mit F9&10 von Einheimischen, die gerne zusammen sitzen würden. Jetzt fahren wir zwar rückwärts, aber können besser aus dem Fenster sehen.

Der Zug ist gut gefüllt mit Einheimischen, aber auch zahlreichen Touristen unterschiedlichster Nationen. Schon nach wenigen Minuten Fahrt verändert sich die Landschaft. Wo zunächst kleine Häuser der Bewohner von Kandy am Gleis entlang zu sehen waren, säumt bald dichtes Grün, rötliche Hügel, riesige Akazien und Palmen den Rand. Nach einer guten Stunde Fahrt erspäht Timo in der Ferne die ersten Teeplantagen.

Bei der rund 4 stündige Zugfahrt bestaunen wir durchgehend das üppige Grün und die wunderschöne Landschaft um uns herum. Ab und zu kommt passieren wir einen Wasserfall. Fliegende Händler bieten ihre Waren an, als wir einen Haltestopp einlegen.


Gegen 14.15 Uhr erreichen wir unser Hotel Blackpool. Wir werden am Eingang empfangen, bekommen alle einen roten Punkt auf die Stirn. Es folgt das Ritual, dass jeder eine Kerze entzündet (mitten im Hotel) und statt einem Begrüßungsdrink gibt es eine Espressotasse voll Gemüsesuppe. Das späte Mittagessen wartet schon auf uns.

Das Hotel, wie auch der ganze Ort Nuwara Eliya ist stark von den Engländern geprägt. Die Zimmer sind im englischen Landhausstil eingerichtet, es gibt eine Pferderennbahn und eine Golfbahn. 

Um 16 Uhr fahren wir durch den Ort zu einer Teefabrik mit einer Teeplantage. Aufgrund der geographischen Höhenlage ist es angenehm und das erste Mal seit Beginn der Reise schwitzen wir mal nicht durchgängig 😄

Wir fahren mit unserem Bus noch einige Serpentinen nach oben und unten. Am Wegesrand stehen zahlreiche Buden und Stände mit Obst/Gemüse und ab und an ein Verkäufer mit Kleidung. Dass überall nach wie vor Hunde, Kühe und Co. rumlaufen und herumliegen brauchen wir wohl nicht zu erwähnen.Eine Teepflückerin muss 20kg Tee pro Tag schaffen. Eine wahnsinnige Leistung und ein Knochenjob. Obwohl die Singalesen so häufig Tee trinken, werden bleiben nur 4 % des Tees im Land und 96% werden nach Europa exportiert.




In der Dambro Tea Fabrik ist es für unseren Geschmack zu überlaufen. Es fällt schwer den Erklärungen der Führerin zu folgen, da es zeitlich rechts und links von anderen hallt. Die Gruppe, die durchgeführt werden, stehen im Abstand von 5 Metern. Nach der Führung bekommen wir die verschiedenen Teesorten gezeigt und können probieren. Weißer, Grüner, Bop, Bopf. Aber auch hier stört der Lärmpegel leider die Erfahrung. Eine kleinere Manufaktur wäre schöner gewesen. Lena kauft noch einen schwarzen Tee zum Verschenken und dann geht's weiter.

Bevor wir gegen 19.15 Uhr zurück ins Hotel kommen, halten wir noch kurz in der Stadt, kaufen ein paar Postkarten und Gewürze. Jetzt wissen wir, wie hier die jungen Leute feiern. Es ist schon dunkel geworden inzwischen und an uns fahren eine Hand voll Partybusse vorbei. Mit Discobeleuchtung ausgestattete bunte Busse, in denen stehend wild abgetanzt wird. Sehr lustig anzusehen.

Heute gehen wir nach dem Abendessen, welches wir um 19.30 Uhr starten, zeitig ins Bett. Morgen wird ein sehr langer und ereignisreicher Tag werden.

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